Leserbrief zum Artikel "Adenauer hat Spione in der SPD-Spitze“

Veröffentlicht am 24.04.2022 in Nachruf

Die SPD sei für Adenauer kein politischer Mitbewerber gewesen, schreibt der Historiker Henke: „ Die SPD war der Feind.“

Leserbrief zum Artikel „Adenauer hat Spione in der SPD-Spitze“ in der BZ vom
11. 4. 2022, Seite 6 von Bernd Rottenecker

 

Bernd Rottenecker schreibt:

"Ein Abgrund von Machtmissbrauch
Dieser Artikel hat einiges an Sprengkraft in sich und die Beschäftigung von Historikern mit den
dunklen Seiten der Lichtgestalt Adenauer ist längst überfällig. Entdeckte Konrad Adenauer bei
der „Spiegelaffäre“ angeblich einen Abgrund an Landesverrat, so dürfen wir heute hinsichtlich
der jahrelangen Bespitzelung der SPD durch das Duo Globke / Gehlen in einen Krater an
Machtmissbrauch, Verletzung von Grundrechten und Rechtsstaatsprinzipien blicken.

Die SPD sei für Adenauer kein politischer Mitbewerber gewesen, schreibt der Historiker Henke: „ Die
SPD war der Feind.“ Diese Haltung Adenauers macht deutlich, dass er von der „verordneten“
Demokratisierung Westdeutschlands durch die Siegermächte wenig hielt.

Schade, dass in dem BZ- Artikel mit keiner Silbe auf die glorreiche NS - Vergangenheit der
Herren Hans Globke und Reinhard Gehlen eingegangen wird, denn dies macht das Ganze noch
brisanter.
Dass der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer nicht immer ein lupenreiner Demokrat
war, ist keine neue Erkenntnis – auch wenn im Berliner Konrad-Adenauer Haus die CDU- Spitze                          weiterhin an der Heldenverehrung des „Alten“ aus Bonn strickt.

Als Adenauer und die CDU 1949 die erste Koalitionsregierung der BRD stellten, zeigte sie
keinerlei Interesse an einer juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Zehntausende Diener
des NS-Staates kamen in den Behörden wieder zu Amt und Würden. Bezüglich der Reichswehr
gab Adenauer im Dezember 1952 eine Ehrenerklärung ab: „ .....alle Waffenträger unseres Vol-
kes, haben im Namen der hohen soldatischen Überlieferung ehrenhaft zu Lande, auf dem Was-
ser und in der Luft gekämpft......“ Mit solchen „Verbündeten“ sicherte sich Adenauer bis 1963
mehrere Kanzlerschaften.
Übrigens: Auch Putin stellt sich derzeit vehement hinter die russische Armee, wenn es um
Kriegsverbrechen in der Ukraine geht.

Die Speerspitze seiner „Kanzlerdemokratie“ bildete jedoch Hans Globke. Der Jurist begann sei-
ne Verwaltungskarriere 1929 im Preußischen Innenministerium und goss ab 1933 die NS-Ras-
senideologie in Gesetze und Verordnungen. Besonders „verdient“ machte er sich um die „Nürn-
berger Rassengesetze“ von 1935 und aus seiner Feder stammt u. a. die Namensverordnung von
1938, die Juden zwang, den Namenszusatz Sara bzw. Israel zu tragen. Seiner Nachkriegskarriere
zum Kanzleramtschef unter Adenauer stand dies alles nicht im Wege.

Und Reinhard Gehlen, der spätere BND-Chef war in der Reichwehr ein treuer Gefolgsmann Hit-
lers. Er war Chef der Aufklärungsabteilung „Fremde Heere Ost“ die u. a. durch „Befragungen“
gefangener russischer Soldaten Erkenntnisse über die Sowjet-Armee gewann. In der jungen
BRD war er als BND-Chef dann für einige Skandale gut."

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Ehrenerklärung von Konrad Adenauer
Ehrenerklärung von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer vor dem Deutschen Bundestag am
3. Dezember 1952, für die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg.

Bundeskanzler Dr. Adenauer: „Ich möchte heute vor diesem Hohen Hause im Namen der
Bundesregierung erklären, dass wir alle Waffenträger unseres Volkes, die im Namen der
hohen soldatischen Überlieferung ehrenhaft zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft
gekämpft haben, anerkennen. (Beifall bei den Regierungsparteien.). Es muss unsere
gemeinsame Aufgabe sein, und ich bin sicher, wir werden sie lösen, die sittlichen Werte des
deutschen Soldatentums mit der Demokratie zu verschmelzen. Der kommende deutsche
Soldat wird nur dann seiner deutschen und europäischen Aufgabe gerecht werden, wenn er
von den Grundprinzipien erfüllt ist, auf denen die Ordnung unseres Staates ruht. (Beifall bei
den Regierungsparteien.). Diese Ordnung sichert zugleich die ethischen Werte des Soldaten
vor erneutem Missbrauch."
Nach dieser Erklärung war aus den Kreisen der ehemaligen Waffen-SS an den Bundeskanzler
die Frage gestellt worden, ob er auch die Angehörigen der Waffen-SS einbeziehe. Der
Bundeskanzler hat dem Sprecher der Angehörigen der Waffen-SS, Oberst Gruppenführer
(Generaloberst) a. D. Hausser, am 17. Dezember 1952 eine klare Antwort gegeben, diese hier
nachfolgend ebenfalls im Wortlaut: „Sehr geehrter Herr Generaloberst! Einer Anregung
nachkommend, teile ich mit, dass die von mir in meiner Rede vom 3. Dezember 1952 vor dem
Deutschen Bundestag abgegebene Ehrenerklärung für die Soldaten der früheren deutschen
Wehrmacht auch die Angehörigen der Waffen-SS umfasst, soweit sie ausschließlich als
Soldaten ehrenvoll für Deutschland gekämpft haben. Mit dem Ausdruck vorzüglicher
Hochachtung bin ich Ihr gez. Adenauer“ Quelle: http://www.terra-kurier.de/Adenauer1.ht

 

     

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