„Wir werden die Europawahlen gewinnen!“
Der auf Kongress der Sozialdemokratischen Partei Europas (PES) in Rom mit 91 Prozent zum Spitzenkandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten gewählte Martin Schulz hat in seiner Dankesrede ein eindringliches Plädoyer für ein neues Europa gehalten: „Ein Europa das sozial und demokratisch ist – ein sozialdemokratisches Europa!”
Schulz bedankte sich nach seiner Wahl in einer leidenschaftlichen Rede [PDF, 125 KB] für die „überwältigende Unterstützung“ der europäischen Sozialdemokratie. „In eurem Namen will ich EU-Kommissionspräsident werden“, sagte er am Samstag in Rom. „Ich bin demütig und dankbar für euer Vertrauen. Ich werde alles tun, um euer Vertrauen auch zu verdienen.“
„Ich bin ein Vertreter der Menschen“
Diese Europawahl sei besonders wichtig, weil dieses Mal der Präsident von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt werde – und nicht wie bisher in Hinterzimmern ausgeklüngelt. Dafür sei er auch „ganz sicher nicht der wahrscheinlichste Kandidat“, so Schulz.
„Ich bin ein Buchhändler und Bürgermeister einer Kleinstadt, der aus einfachen Verhältnissen kommt. Kein ehemaliger Regierungschef. Ich bin ein Vertreter der Menschen – der sein Herz auf der Zunge trägt“, sagte der 58-Jährige.
Für ein Europa der Bürgerinnen und Bürger
Er wolle Europa endlich wieder demokratisch und sozial gerecht machen – ein Europa, das für die Menschen da ist und nicht für die Banken und Märkte. „Mein Europa ist ein Europa, dass die Bürgerinnen und Bürger an die erste Stelle setzt“, sagte Schulz unter großem Applaus.
Viele Menschen hätten das Vertrauen in die EU verloren, weil sie ein „Synonym für Sparpolitik“ geworden sei. „Ich will das ändern“, rief Schulz den Delegierten, den sozialdemokratischen Staats- und Parteichefs aus ganz Europa zu. Die Europäische Union sei mehr als die Summe ihrer Institutionen, sondern vielmehr die Summe „unserer 507 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger.“